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Sep 14

Logistik für digitale Geschäftsmodelle

Ein junges Unternehmen aus der Region hat sich mittlerweile einen Namen in diesem Markt geschaffen: Hansa Schwarz aus St. Georgen. Die Firma wurde 2017 durch die Inhaberin, Valentina Miller, gegründet.

Digitale Geschäftsmodelle erobern die Wirtschaft. Im Gegensatz zu traditionellen Industriebereichen fokussieren sich diese Firmen oft auf nur einige wenige Bereiche der Wertschöpfung und überlassen den Rest Profis, die in ihrem angestammten Bereich über weitaus mehr Erfahrung und Know-how verfügen. So nutzen beispielsweise viele Unternehmen aus dem Bereich E-Commerce Dritte für sogenannte Fulfillment und Logistikdienstleistungen. Darunter fällt u.a. die komplette Logistik-Abwicklung für Online-Shops – von der spezifischen Lagerung von Produkten, der speziellen Verpackung, der beschädigungsfreien Versendung, dem Tracking der versendeten Ware bis hin zur kundenfreundlichen Reklamationsabwicklung.

Dieses Dienstleistungsangebot ist sowohl für kleine- und mittelständische Unternehmen aber auch speziell für Gründer interessant, die ihre Produkte über das Internet verkaufen. Durch das Auslagern (Outsourcing) der Logistik- und logistiknahen Geschäftsprozesse können Firmen sich dann ausschließlich auf ihre Kerngeschäftsprozesse Einkauf, Produktion und Vertrieb konzentrieren und sparen sich dadurch den Aufbau oder den Betrieb eines eigenen Lagers.

Hansa Schwarz aus St. Georgen ist selbst noch ein sehr junges Unternehmen. Begonnen hat das Start-Up 2017 mit anfänglich rund 700 m² Büro- und Lagerflächen im Werk 6 der Perpetuum-Ebner GmbH & Co. KG (PE) in der Industriestraße in St. Georgen. Diese Flächen waren jedoch schnell zu klein, sodass die Gesellschaft bereits 2018 in das rund 150 m entfernte PE-Werk 5 umgezogen ist und dort mittlerweile rund 4.000 m² an Büro- und insbesondere Lagerfläche nutzt.

Hansa Schwarz ist ein Musterbeispiel für eine Gründung, sagt Martin Friedrich, Geschäftsführer der Perpetuum-Ebner GmbH & Co. KG (PE), der das Unternehmen auch in seiner Funktion als Geschäftsführer der St. Georgener Technologiezentrum GmbH auf seinem bisherigen Weg begleitet hat. Eine junge, innovative Unternehmerin und zweifache Mutter, bei der diese Doppelrolle auch deshalb funktioniert, weil sich die ganze Familie engagiert und einbringt. So kümmert sich Valentina Miller vornehmlich um den Bereich Warenausgang und Integration von Neukunden, während ihr Ehemann, Sergej, für die gesamte Abwicklung der Wareneingänge verantwortlich ist. Wenn es darauf ankommt und zeitkritische Dinge anstehen, wie bspw. Umbauten oder der Aufbau eines neuen Lagerbereichs, so können sich die Eheleute stets auch auf ihre Familien und Freunde verlassen, die ihnen helfend unter die Arme greifen.

Das Geschäftsgebiet des Start-Ups basiert aber nicht ausschließlich auf Fulfillment und Logistikdienstleistungen. Zum ursprünglichen Dienstleistungs-Portfolio ist über die letzten Jahre auch noch das Angebot zur Übernahme von Ersatzteil-Logistik und Spezial-Logistik hinzugekommen. Um der wachsenden Nachfrage an Bio- und Naturprodukten Rechnung tragen zu können, hat die Gesellschaft bspw. auch ein spezielles, zertifiziertes Bio-Lager eingerichtet.

Das Online-Versand und Nachhaltigkeit keine absoluten Gegensätze sind, wird bei Hansa Schwarz vorgelebt. Die Gesellschaft legt viel Wert auf Nachhaltigkeit, bspw. bei der Auswahl der Verpackungen bzw. Verpackungsmaterialien, und versucht darüber hinaus seine internen Prozesse stets so zu optimieren, dass der Ressourcenverbrauch reduziert wird.

Der E-Commerce hat in der Corona-Pandemie weltweit Marktanteile gewonnen, was auch zu einem Umsatzanstieg bei Hansa Schwarz geführt hat. Kein Grund zum Ausruhen, meint Valentina Miller. Wenn alles ideal läuft wächst das Unternehmen mit seinen Kunden. Im Online-Geschäft ist aber nicht jede Vertriebsidee Gold wert. Daher kommt es immer wieder vor, dass sich Kunden bzw. Online-Händler wieder vom Markt zurückziehen, was eine entsprechende Umsatzlücke bei Hansa Schwarz hinterlässt. Da die Übernahme von Logistikdienstleitungen i.d.R. nicht ad-hoc oder kurzfristig erfolgt, ist das Unternehmen deshalb gezwungen auf Wachstum zu setzen, um den potentiellen Verlust von Kunden zeitnah wieder kompensieren – und im Idealfall überkompensieren – zu können. Das derzeitige Marktumfeld, der bereits erreichte Bekanntheitsgrad und die transparente, hohe Qualität der angebotenen Dienstleistungen stimmen die junge Unternehmerin und ihr mittlerweile 13köpfiges Team optimistisch, dass weitere notwendige Wachstum auch in Zukunft zu erreichen.